Strompreiserhöhung vor allem zulasten der Verbraucher

Strompreiserhöhung

Während der weltweiten Wirtschaftskrise haben die Stromkonzerne die Industrie durch Preisnachlässe unterstützt. Leidtragende sind aber die Verbraucher. Für diese sind Preisnachlässe in Sachen Strom seit Jahren ein Fremdwort. Allein im letzten Jahr stieg der Strompreis für die Verbraucher im Schnitt um etwa 7,2 Prozent.

Im Jahre 1998 wurde der Strommarkt freigegeben. Seitdem kann jeder Haushalt seinen Stromanbieter frei wählen. Die Stromkosten sanken in der Folge bis zum Jahr 2000. Seitdem steigen die Kosten für Strom aber Jahr für Jahr und auch 2010 hat es schon eine weitere Erhöhung der Strompreise gegeben.

Mittlerweile können die deutschen Verbraucher aus ca. 1.100 Stromanbietern den für sie am besten passenden aussuchen. Die immer weiter steigenden Strompreise werden daher in der nächsten Zeit voraussichtlich zu einer verstärkten Wechselwelle führen. Laut Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft stiegen die Strompreise in den Jahren von 1999 bis 2009 um durchschnittlich ca. 36 Prozent.

Wie auch bei dem starken Anstieg der Benzinpreise spielen dabei staatliche Auflagen eine vorrangige Rolle. So stieg der Staatsanteil am Strompreis in den genannten Jahren 1999 bis 2009 in etwa um 15 Prozent an. In dieser Zeit kam die Ökosteuer neu hinzu, ebenso die Abgaben für die Kraft-Wärme-Kopplung und der Anteil aus dem EEG, dem Erneuerbare-Energien-Gesetz. Außerdem erhöhte der Staat die Mehrwertsteuer auf Strom auf nahezu das Doppelte des Jahres 1998. Alleine aufgrund des EEG zahlen die Stromkunden 2010 um die 8 Milliarden Euro mehr. Mit diesem Mehrpreis soll die Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien wie Wind-, Solar- und Wasserkraft gefördert werden.

Bei der Industrie, den Großverbrauchern von Strom, weht allerdings ein anderer Wind als bei den privaten Verbrauchern. Im Zuge der Wirtschaftskrise gewährten die Stromkonzerne der Industrie oftmals erhebliche Preisnachlässe. Durch den hohen Strombedarf verhandelt die Industrie die Preise für den abzunehmenden Strom häufig direkt mit den Stromversorgern und kann dadurch wesentlich günstigere Konditionen für sich durchsetzen. Daher fielen, anders als bei den Verbrauchern, 2009 die Strompreise für die Industrie um rund 20 Prozent.