Um Ihnen weitere wichtige Orientierungshilfen zu geben, befassen wir uns im Folgenden mit dem durchschnittlichen Gasverbrauch – der allerdings immer von einer ganzen Anzahl von Faktoren beeinflusst wird. Zumindest können Sie anhand dieser Daten einschätzen, ob sich eine intensivere Analyse Ihrer Verbrauchsdaten lohnt.
Liegen Ihnen noch keine belastbaren Daten zum Gasverbrauch vor, weil Sie beispielsweise eine Wohnung oder ein Haus neu bezogen haben, könnten folgende Rechengrößen Orientierung geben:
Wohnfläche in m² | Gasverbrauch in KWh/Jahr |
30 | 4.000 |
50 | 7.000 |
100 | 14.000 |
Reihenhaus | 20.000 |
Einfamilienhaus | 30.000 |
Natürlich hängt der individuelle Gasverbrauch von der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen, von der Qualität der Wärmedämmung und auch von der genutzten Heiztechnologie ab. Nicht zuletzt das Wetter spielt darüber hinaus eine entscheidende Rolle: Ein extrem kalter Winter wird auch den Gasverbrauch nach oben treiben.
Ein anderer Berechnungsansatz gibt Ihnen vielleicht einen detaillierten Überblick zu Ihrem Gasverbrauch:
Diese pauschale Berechnung setzt einen Brennwertfaktor von 10,0 voraus. Teilen Sie also zunächst den Gasverbrauch pro Jahr durch die Quadratmeter Wohnfläche, um einen Vergleichswert zu erhalten. Weiter differenzieren können Sie, indem Sie die reinen Heizkosten ermitteln: Ziehen Sie dazu zwischen 800 und 1.000 KWh pro Person vom Jahresverbrauch ab. Sollte Ihr Gasverbrauch deutlich über diesen Richtwerten liegen, empfiehlt sich eine Ursachensuche.
Den Brennwert des von Ihrem Versorger angelieferten Gases können Sie nicht beeinflussen, das Wetter auch nicht. Allerdings haben Sie durchaus einige Möglichkeiten, Ihr Verbrauchsverhalten zu überprüfen und sich Einsparpotenzial zu eröffnen:
Abhängig von Alter und Zustand lässt die Effizienz von Gasheizungen im Laufe der Jahre nach. Regelmäßige Wartungen geben Ihnen Aufschluss darüber, ob sich hier Handlungsbedarf entwickelt. Lassen Sie bei dieser Gelegenheit auch prüfen, ob Sie die Leistung drosseln oder mit intelligenten Timern auf bestimmte Zeiten einschränken können. Gleichzeitig sollten die Heizkörper entlüftet und gesäubert werden: Staub schluckt Wärme. Achten Sie auch darauf, dass die Heizkörper nicht zugestellt werden. Nur dann kann die erhitzte Luft zirkulieren, ein Wärmestau lässt den Gasverbrauch steigen.
Überprüfen Sie sich kritisch, wie hoch Sie die Raumtemperatur eingestellt haben: Sie sollte nicht unter 12 ° C absinken, das erneute Aufheizen würde sonst zu lange dauern und zu viel Gas verbrauchen. Empfehlenswert ist eine Mindesttemperatur von 15 ° C. Läuft die Heizung aber permanent auf Hochtouren, trocknen Sie die Raumluft aus, was über den enormen Gasverbrauch hinaus für eine steigende Anfälligkeit für Atemwegsinfektionen sorgen kann. Vor allem fehlendes oder falsches Lüften können fatale Folgen haben: Verbrauchte Luft heizt sich deutlich schlechter auf als Frischluft. Öffnen Sie also regelmäßig die Fenster für rund fünf Minuten, regeln Sie in dieser Zeit die Heizung herunter.
Gut gedämmte Wände, Fenster und Türen senken den Gasverbrauch für Ihre Heizung drastisch. Prüfen Sie die Wärmedämmung an Ihrem Haus, bei Mietwohnungen hilft ggf. ein Gespräch mit dem Eigentümer. Allerdings haben Sie neben der Außendämmung auch die Möglichkeit, Dämmmaterial auf die Innenwände aufzutragen.
Auch die Aufbereitung von Warmwasser beeinflusst den Gasverbrauch, überdenken Sie die Anzahl der Vollbäder, die sich eventuell durch eine Dusche ersetzen lassen: Sie benötigen rund dreimal so viel Wasser für die Badewanne – und damit auch mehr Gas.
Energieeffizientes Sanieren, wozu auch der Einbau einer modernen Heizungsanlage oder Wärmedämmungsmaßnahmen zählen, wird staatlich gefördert. Lassen Sie sich dazu kompetent beraten, Sie können sowohl Zuschüsse als auch günstige Kreditlinien in Anspruch nehmen – und profitieren nachhaltig vom niedrigeren Gasverbrauch.
Rechnen Sie also Ihren Gasverbrauch auf den Quadratmeter um, so können Sie die Höhe besser untersuchen. Gleichzeitig steht Ihnen eine ganze Reihe von Maßnahmen zur Verfügung, um den Verbrauch zu reduzieren. Darüber hinaus empfehlen wir Ihnen unseren Gaspreisvergleich, um sich einen günstigen Anbieter auszuwählen und auf diese Weise doppelt zu profitieren.
Im folgenden sehen Sie die Entwicklung des Erdgasverbrauchs in Deutschland in den letzten Jahren:
Und hier sehen Sie den Erdgasabsatz in den privaten Haushalten in Deutschland: